Unter Jean-Claude Trichet’s Führung hat die EZB eine ihrer wichtigsten Aufgaben vernachlässigt: die National Accounts von Euro-Mitgliedsstaaten zu verfolgen; zu beobachten, wo der Cash eines Landes herkommt und wo er hinfließt. In Griechenland sind beispielsweise von 2001-10 199 Mrd. EUR als Leistungsbilanzdefizit abgeflossen. Die Auslandsschulden haben sich von 121 Mrd. EUR auf 409 Mrd. EUR erhöht. Was ist mit diesem Geld passiert?
Bis 2008 wurde dieses Geld nicht nur für das Haushaltsdefizit eingesetzt, sondern – und vor allem – für überbordende Importe (2008: 64 Mrd. EUR Importe gegen 20 Mrd. EUR Exporte). Seit 2008 kamen noch etwa 50-70 Mrd. EUR Kapitalflucht dazu.
Die erste Frage, die sich ein Banker bei einem Kreditansuchen stellen muss, ist: wofür soll das Geld verwendet werden?
Sehr geehrter Herr Trichet, Sie werden in die Geschichte dafür eingehen, dass Sie diese Entwicklungen nicht rechtzeitig erkannt haben. Und vor allem dafür, dass Sie EZB-Gelder den griechischen Banken geschickt haben, damit wohlhabende Griechen ihr eigenes Geld ins Ausland transferieren konnten.
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