Die wichtigste Beruhigungspille für die Märkte ist, dass die Risikoaktiva in den Bankbilanzen richtig bewertet werden, d. h. wertberichtigt auf realistische Marktpreise. Die EU muss einen legalen Weg finden, wie sie die Banken dazu „zwingen“ kann, solche Wertberichtigungen zu machen (keinen Schuldenerlass!). Nur wenige Banken werden dies auf der Stelle verkraften können. Deswegen muss die EU Übergangsregeln implementieren, die es den Banken erlauben, diese Wertberichtigungen über maximal 10 Jahre aufzuteilen. Während dieser Zeit darf es allerdings keine Gewinnausschüttungen geben. Jenen Banken, die sich weigern, dabei mitzutun, müsste man sagen: „Ok, dann seid Ihr Euch selbst überlassen. Solltet Ihr in Schwierigkeiten kommen, dann haben wir die staatliche Auffanggesellschaft schon parat (und die Aktionäre verlieren alles)“.
Banken, die das auch in 10 Jahren nicht schaffen, müssen aufgefangen und/oder abgewickelt werden.
Die Politik wird das Gesetz des freien Handelns erst dann wieder zurückgewinnen, wenn die Risikoaktiva der Banken richtig bewertet sind.
In diesem Zusammenhang finde ich die Ansätze von Lagarde und Gysi interessant: zwangsweise Umwandlung der schwachbrüstigen Institute in öffentlich-rechtliche Anstalten, dadurch Aushebeln der Ratingagenturen und ihrer sog. "marktgerechten Zinssätze für Staatsanleihen" (Griechenland: 18% - 30%) und Signale an Boni-Bonzen mit dem schamlosen Treiben aufzuhören. Zusätzlich ließen sich Kredite an die Realwirtschaft zu günstigen Zinsen realisieren, die letztlich die Geldflüsse wieder auf den Boden des gesunden Menschenverstands führen könnten.
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